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Berit Schneidereit "portals" 17.5. - 4.7.2024

sipgate shows zeigt “Berit Schneidereit: portals” im Rahmen der dritten Ausgabe der Biennale for Visual and Sonic Media | düsseldorf photo+. Die Eröffnung ist am 17. Mai von 18 bis 21 Uhr. Am Samstag, dem 18.5. ist die Ausstellung gemeinsam mit allen anderen teilnehmenden Projekten von 12- 16 Uhr zu sehen. Danach bis zum 4. Juli jeweils donnerstags von 16 - 19 Uhr im Ausstellungsraum sipgate shows auf der Gladbacher Str. 46.

Berit Schneidereit retouch VII, 2021

Der Rhein setzt sich zusammen aus vielen kleinen Quellen, doch wer im Rheinland am Ufer stehend auf das Wasser blickt, denkt kaum an den Ursprung, angesichts des großen, breiten Flusses auf dem Weg zum Meer. In der langen Geschichte der Fotografie sind Lochkamera, später dann Heliografie und Daguerreotypie diese frühen Quellen. Daraus entspringt der heutige Strom an Lichtbildern, der durch unser Leben zieht. Er ist so omnipräsent auf Bildschirmen, in unserem Alltag, dass „Screen Time“ zur Messlatte wird wie Kalorien beim Essen. Die Künstlerin Berit Schneidereit (geboren 1988 in Frankfurt am Main) geht bildlich oft stromaufwärts, zu den Ursprüngen der Fotografie. Viele ihrer Arbeiten entstehen in der Dunkelkammer, wo sie empfindliches Fotopapier auf unterschiedliche Weisen belichtet. Das Fotogramm spielt hierbei eine wesentliche Rolle in der Arbeit mit Licht und Schatten. Im Labor werden mitunter alltägliche Bildquellen so zu einem größeren Komplex aus Rastern, Schärfen, Distanz und Nähe. Es entstehen Arbeiten, die den BetrachterInnen Hinweise auf Benennbares geben: Das Sichtbare bewegt sich an der Grenze zu Flora und urbanem Raum. In ihrer Gesamtheit sind diese Bilder jedoch neu, sie bieten eine primäre Seherfahrung. Wir folgen dem Blick der Künstlerin und schauen auf ihre Entdeckungen, ihre Bilder. Diese monochromen Fotogramme werden in ihrer Präsenz zu Objekten im Raum, auf die wir zugehen, um sie zu erfahren und verstehen: Wie hat sie das gemacht?

Anyone overlooking the majestic River Rhine in the Rhineland on its way to the open sea is hardly aware of the fact that it is composed of several small springs at its origin. Looking at the history of photography it is the pinhole camera, then Heliography and Daguerreotype that started what became our current and permanent stream of daily images. We try to control our intake, measuring and restricting „Screen Time“  like we do with food calories. In her work the artist Berit Schneidereit ( born 1988 in Frankfurt am Main) tends to go upstream, revisiting the origins of photography. Many of her works are developed in the darkroom, when she shines light onto sensitive photo paper in various ways. Central to all of this is the photogram. Different visual sources form complex images of grids, sharpness, distance and proximity. In parts these works present recognisable elements somewhere between flora and urbanity. As a whole though these images are new, offering us a primal visual experience. We follow the artist’s eye and take in her discoveries, her pictures. There is a spatial aspect to these monochrome photograms. We have to physically approach them to experience the artist’s work and to understand: How did she do this?
CQ